Die Überlegungen zum Bau eines Tankfahrzeuges aus den 50er Jahren reichen schon einige Jahre zurück. Nachdem ich im Lastwagenalbum Büssing ein paar interessante Fotos gesehen hatte, war ich Feuer und Flamme und wollte ein solches Fahrzeug nachbauen. Doch leichter gesagt als getan. Das Internet liefert dazu so gut wie gar nichts an Infos und selbst in den einschlägig bekannten Oldie Magazinen und Büchern sind diese Art Fahrzeuge sehr rar gesät. Neuen Mut habe ich geschöpft, als vor 4 () Jahren der L6600 von Minichamps im Maßstab 1:18 auf den Markt kam. Allerdings mit Maße abgreifen und verkleinern auf 1:24 war es nicht getan. Denn es stellte sich heraus, dass der Aufbau nicht so ohne weiteres auf den Büssing bzw. Titan von Revell paßt. Auch war mir der Tank zu flach. Aber das Minichamps Modell bot natürlich eine Menge Informationen über die Ausrüstung und Details eines solchen Fahrzeugs, welches auf Bilder bisher verborgen blieb.
Zuerst wurde der Tankaufbau auf Papier gezeichnet und als Schablone an den Büssing angehalten um die Proportionen zu checken.
Das Schwalbennest am Fahrerhaus wurde entfernt und die hintere Dachkante abgerundet.
Zusammen mit Michael Rees begannen erste Überlegungen wie man die Tankform fertigen kann. Neben einer Tiefziehform bot sich da auch die CNC Fräse an, welche letztendlich auch zum Einsatz kam.
Michael fräste einzelne Spanten aus 5mm Plattenmaterial. Diese wurden zu Segmenten zusammen geklebt und anschließend begann das große schleifen und spachteln....
Für die vordere Wand des Tankaufbaus wurden 2 4mm PS-Platten aufeinander geklebt. Anschließend wurde die gewölbte Form auf einem stationären Bandschleifer geschliffen.
Michael fertigte inzwischen auf die gleiche Weise die Kotflügel an.
Die beiden Stoßstangen fürs Heck fertigte ich aus Evergreen Profilen.
Probestellen mit dem Unterbau.
Das Loch in der Fahrerhausrückwand wurde mit einem Panel, in das ein Fenster eingearbeitet wurde, verschlossen.
Die Schlauchkästen, die seitlich am Tankaufbau entlang gehen sind ebenfalls aus dieversen Evergreen Profilen und einer Einlage aus Riffelblech von Klaus Lassen gefertigt.
Am Heck wurde die Hecktür eingraviert und eine Regenleiste angebracht.
Oben auf dem Aufbau begannen dann die Arbeiten an den Domdeckeln und Dacharmaturen. Hier hab ich mich vom Minichamps Modell inspirieren lassen.
Der Domdeckel stammt von einem AMT Tankauflieger.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
die Idee mit den einzelnen Bogen-Segmenten ist ebenso gut wie auch arbeitsintensiv. Aber das Ergebnis sieht klasse aus und zeigt, dass dies der richtige Weg ist, solch eine Form im Modell darzustellen.
Weiter so, ich bin schon gespannt auf´s Endergebnis.
Die Idee, die Tankteile mit der CNC-Fräse herzustellen ist ja aber das Ergebniss sieht echt Klasse aus...! Bin gespannt auf deine weiteren Fortschritte!
auch ich bewundere Deine Idee mit der Spantentechnik. (bist wohl ein heimlicher Schiffsmodellbauer) Aber sage mal, der Tank dürfte ein ziemliches Gewicht auf die Achsen bringen, da Deine Rippen ja recht dick sind. Klar verziehen wird sich nach dem Aushärten nichts, nur habe ich Sorge um Deine Achsen. Und mal ganz grundsätzlich gesprochen: Du setzt uns hier mal im Vorbeigehen ein fast fertiges Modell vor. Spielst Du etwa mit dem Gedanken, Deine ausführlichen Bauberichte drastisch zu verkürzen??? Bleibe bitte bei Deinem Detaillierunggrad!
Auch ich freue mich auf das Endergebnis, denn Du hast da was schön Ausgefallenes ausgewählt. Noch eine Frage zur Farbgebung: In den 50 und 60er Jahren wurden die Tanks meistens marmoriert, hast Du das auch vor? Dürfte, falls es so kommt ein aufwendiges Decal werden. Ist zwar alles nur zu kopieren, frisst aber tierisch Speicherplatz und bei Drucken dauert es ewig bis der Treiber das spoolt.
Viele Grüße, Karsten
Edit: wo hast Du eigentlich die großen Handräder her? Ur-alter IT-Tankauflieger und dann abgegossen?
Hallo Oliver Da ich erst jetzt was zu Deinem neuen Projekt schreibe, kann ich meine Meinung schon fast der von Karsten anschließen. Als ich die Spantentechnik sah, kam mir zuerst der Gedanke, daß damit wohl ein ziemliches Gewicht zustande kommt. Aber die Ideee ist zumindest noch nirgendwo so aufgetaucht. Umso beeindruckender ist das Ergebniss zu sehen. Zwar ist noch kein Lack drauf, der da Unebenheiten verraten könnte, doch glaube ich auch nicht, daß ein solch akribischer Modellbauer wie Du dies zulassen würde. Meinen höchsten Respekt für diese Art der Tankformgebung hast Du dafür! Mir wären da wohl einige andere Möglichkeiten der Formgebung eingefallen, doch darauf wäre ich sicherlich nicht gekommen. Im allgemeinen freut es mich schon, daß Du Dich mal wieder an ein älteres Modell (bezüglich des Baujahres vom Originalfahrzeug)wagst. Schön wäre es noch gewesen, wenn Du auch gleich die Kabine nach dem Vorbildfotos verlängert hättest. Muß aber nicht sein!!Etwas anderes gebe ich aber noch zu bedenken. Das hat nun nichts mit dem Modell oder deren Ausführung zu tun, nein, es ist nur die Tatsache, daß diese großen Büssings mit ihren stolzen 180 PS damals immer im Hängerbetrieb oder zumindest als Sattelkraftfahrzeuge unterwegs waren. Da wäre ein solcher Schwerlastwagen als zweiachsiges Solo-Tankfahrzeug irgendwie "Kraftverschwendung". Das Minichampsmodell vom L6600 Mercedes, welches ich in 1/43 habe hat zwar auch keine Anhängerkupplung,doch kann ich mir gut vorstellen, daß dieser Büssing als Hängerzug betrieben wurde??!! Die ist aber KEINE Kritik , sondern nur eine Überlegung von mir! Fest steht, daß mir Dein Modell sehr gut gefällt und Deine Arbeitsweise sehr interessant und beeindruckend ist. Mache weiter So, ich verfolge Deinen Baubericht mit großem Interesse und Begeisterung. Bezüglich der gestrafften Ausführung werde ich mir an diesem ein Beispiel nehmen. Meine waren bisher immer zu lang und wohl auch zu langweilig. Man lernt eben immer nur dazu!! Freue mich schon auf die nächsten Bauschritte. Gruß Helmut
Karsten, keine Angst. Ich werde meine Bauberichte nicht verkürzen. Der Tankwagen liegt nun schon ein paar Jahre angefangen rum und ich werde nach und nach mal meine Baustellen weiterführen, einfach um mal wieder etwas Ordnung in meinen Arbeitsplatz zu bekommen. Da hat sich in den letzten Jahren viel aufgestaut. Das Gewicht hält sich durchaus in Grenzen. PS ist ja nicht so schwer. Ansonsten wird eben eine Stahlachse verbaut.
Die Handräder sind vom alten Cardi, das hast du richtig erkant. Die roten Teile waren glaub ich Felgen von Kibri(). Not macht eben erfinderisch.
Von Schuco hab ich hier ein paar Modelle in 1:43 als Vorlage für die farbliche Gestaltung. Da werde ich erst mal knobeln müssen, welche ich hier verwirkliche. Mein Favorit ist die Lackierung der Westfalengas, blau und silber.
Helmut, da hast du sicher Recht bei deiner Ausführung zur Motorleistung. Ein Anhängerbetrieb ist auch gar nicht so abwegig. Damit hab ich mich auch schon beschäftigt. Wie beim Minichamps Modell hab ich ja hier auch die hinteren Stoßstangen als 2 einzelne Segmente ausgefüht. Diese lassen in der Mitte eine passende Lücke um noch einen Ausschnitt für eine Anhängerkupplung einzubringen.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Schöne Baustelle die du uns da Zeigst, dachte schon du verkürzst deine Bauberichte auch recht, aber solche Langzeit Projekte hat glaube ich ein Jeder zu Hause.
Ist bei mir auch so, müsste auch mal beginnen mit aufräumen aber das Aktuelle geht halt momentan vor.
Diese Schlauch schächte sehen richtig spitze aus, da sieht man diese heiden Arbeit gahr nicht, (gab es damals schon Tränenbleche) bin mir nicht sicher wann das auf den Markt kam. sieht jedenfalls genial aus, weiter so.
Da die Teile plötzlich und unerwartet in Silikon gefallen sind , blieb mir auch nichts anderes übrig als Resinabgüsse davon zu machen . Somit war erst mal fleißig spachteln und schleifen angesagt, da die Qualität der Abgüsse nicht so ganz berauschend war.
Der erweiterte Ausschnitt an der Stirnseite ist nötig, da hier der Druckluftzylinder für die Lenkhilfe am Rahmen sitzt. Auf den wollte ich nicht verzichten. Der Tank indes wird unter dem Aufbau verschwinden
Nach Helmuts Gedankenspielen bin ich am überlegen, ob ich noch eine Anhängerkupplung am Heck anbringen soll. Schaun mer mal...
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
auwei, bei Dir passieren ja unerklärliche Dinge. Da fallen Teile einfach so und unbeabsichtigt in Silikon. Merkwürdige Phänomene, scheint ja richtig transzendental bei Dir zu zugehen. Soll ich mal John Sinclair den Geisterjäger bei Dir nach dem Rechten schauen lassen? Ich weiß, Du hast selber hohe Anforderungen an die Gußqualität, aber ich denke mal, die paar Sinkstellen lassen sich schmerzfrei verkraften. Einen Moment musste ich bei dem Satz grübeln:
Zitat Der Tank indes wird unter dem Aufbau verschwinden
aber klar, Du meinst den Kraftstofftank! Denn der ganze Aufbau ist ja schließlich ein Tank und da kam ich ins Stolpern.
Aber sage doch mal, wie viele Gußteile Dein Aufbau hat. Der sieht nämlich richtig gut aus.
Das, was jetzt da zu sehen ist, besteht aus 9 Resinteilen: Heckpartie, Oberteil, 2 Schlauchkästen, 2 Kotflügel, 2 Teile für die Stirnseite und am Heck oben die Abdeckung wo später das Nummernschild drunter kommt. Hinzu kommen jetzt noch 2 Stoßstangen und jede Menge Kleinteile für die Dachaufbauten. Die hab ich noch nicht gezählt. Geschätzt etwa 20.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Nach der ersten Grundierung sind doch noch ein paar Stellen aufgetaucht, die etwas Nacharbeit erforderten. Heute kam dann die zweite Schicht Grundierung drauf.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Hi Oliver nun sieht er aber schon richtig sauber und akkurat aus! Frage: Gibt es den kompletten Tankaufbau mal als Resinteil, oder nur einzelne Anbauteile davon? Den hast Du wirklich TOP hinbekommen ! Bis Bald Gruß Helmut
Da kann ich mich Helmuts Meinung nur anschliessen, das sieht schon Klasse aus Wenn du von den Resinteilen welche übrig hast, da würde ich auch einen Satz nehmen. Hast du schon eine Idee, in welchen Farben der Tanker lackiert werden soll?
Nachdem gestern Abend mal wieder ein Fehlversuch mit schwarzer Aqua-Farbe von Revell meinen Puls beschleunigt hatte, hab ich heute morgen die letzten Tropfen schwarz glänzend 07 von Revell versprüht. Das Chassis (das Foto hab ich etwas aufgehellt, damit man noch etwas erkennen kann) und die vorderen Kotflügel hab ich noch geschafft.
Die Haubenteile wurden in blau 52 von Revell gespritzt.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Bin am WE mal zum Lackieren gekommen. Da die Farbe aber erst noch durchtrocknen muß, gibts die Bilder später. Hab gestern mal die Decals gezeichnet:
Da der springende Gaul im Wappen eine andere Haltung hat als bei aktuellen Logos, mußte ich erst mal recherchieren. Und Dr. Google lieferte ein passendes Bild eines alten Emaille-Schildes der Westfalen AG.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
einfach nur unglaublich!!!!!! Da geht der Kerl her und bastelt eine Spante nach der anderen aneinander! Ich hätte vermutlich versucht, den Tank aus 0,3 Messingblech zu dengeln, aus Papier zu laminieren oder nach Art des Flugmodellbaus 5 - 6 Spanten mit Birken- oder Balsa- Furnier zu überziehen.
Hab eben mal den Aufbau entpellt. Leider hat mir das Tape an ein paar kleinen Stellen etwas Lack abgezogen, sodass ich nun erst mal die Stellen ausbessern mußte, bevor ich den Klarlack aufbringen kann.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Teile der Inneneinrichtung. Türinnenverkleidung zuerst mit Farbton "Holzbraun" Nr.382 gepinselt, darüber ein washing aus Revell Aqua Farben. Linke Tür fertig, rechgts zum Teil noch ohne washing.
Gleiches beim Podest der Sitzbank. Das Kunstleder hab ich mit Kastanienbraun Nr.383 gepinselt, darüber auch ein leichtes washing mit der Aquabrühe. Zierleisten in silber abgesetzt.
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Hallo Oliver Der Tankaufbau schaut richtig KLASSE aus!!! Die Decals passen auch prima dazu. Hast Du bei Gabor´s Bildern vom Trefen in Österreich gesehen, wo bei dem Saurer Tankwagen die Anhängerkupplung befestigt war?Veteran-Treffen St.Valentin 2-4/09/2011 Die könnte man bei Deinem auch noch so ähnlich anbringen, auch wenn die auf dem Foto nur zum Abschleppen gedacht ist. Dann könntest Du den Tankaufbau gleich nochmal für den Anhänger bauen... Das washing an der Holztüre wirkt sehr realistisch. Bin schon gespannt, wie der Aufbau in Verbindung mit dem Fahrgestell aussieht. Gruß Helmut