etwas verspätet, aber hier also noch der Baubericht, wie das Diorama entstanden ist.
Nachdem der Unterbau aus Wellpappe mit Papier überklebt wurde, konnte dann drum herum Sperrholz als Einfassung angebracht werden (mit ein paar mm höher als die vormodellierte Kontur für Spachtelmassenauftrag). Der nächste Arbeitsgang ist dann eine dünne Schicht aus Busch Geländebaumörtel (Farbe egal, Gips geht auch). Darüber wird dann wie beim Big Boy mit Busch Modelliersand die eigentliche Oberfläche modelliert. Der mit Bindemittel versetzte Sand hat den Vorteil, dass er quasi unendlich lange modelliert werden kann (sofern feucht) und auch sehr gut für Reifenspuren geeignet ist. Einfach mit einem Fahrzeug durch den feuchten Sand fahren.
Hier wartet das luftgekühlte Trio schon auf den Einsatz. Hier noch mit einer vorläufigen „Beladung“, die später geändert wurde. Auch fehlen noch die Fahrerfiguren, Verschmutzung und diverse Rußland-Details.
Schon mal ein Probestellen... da wollte ich noch ein „Fremdfabrikat“ im Sumpf versenken, während die Magirus souverän daran vorbeiziehen :-)... um die gesamte Szene nicht zu überladen und vor allem nicht von den orangen Fahrzeugen abzulenken, hab ich dann darauf verzichtet.
Neben den Fahrzeugen ist ja die rauhe Landschaft der eigentliche Star, also mußten die „Knüppelpisten“ herausgearbeitet werden. Dazu habe ich mit Plakafarben eingefärbte Streichhölzer (=Balken) in den feuchten Sand eingearbeitet. Geht gut mit einem nassen Pinsel. Die Balken dienten ja dazu, größere Schlammlöcher zu überbrücken. Durch Schlamm, Frost und das Überfahren waren die natürlich ständig in Bewegung.
Nachdem der Sand ausmodelliert und abgetrocknet war, muß er mit verdünntem Weißleim fixiert werden. Sonst kann die Kontur wieder verwischen, wenn man z.B. begrünt. Jetzt konnte langsam mit dem Gießharz begonnen werden, der allerdings zuerst mit Staub aus Pastellkreide eingefärbt werden. Es war klar, dass das schrittweise passieren muß, denn der Gießharz wird von dem sehr porösen Sand wie ein Schwamm aufgesogen. Das geht ganz prima mit einer Plastikpipette. Sehr dünne Schichten (= „nasse“ Erdoberfläche) kann man auch mit in Harz getränkten Wattestäbchen auftupfen.
Weil das „Wasser“ wohl als Tauwasser von dem kleinen Hügel oberhalb der Piste herunterlaufen würde, habe ich es mal probiert, den Harz für größere Rinnsale selbst seine Bahnen suchen zu lassen. Funktioniert leidlich, wegen der Kapilarwirkung muß man allerdings manchmal nachhelfen.
Auf diese Weise entstand dann langsam so etwas wie eine Landschaft. Die Wildgras-Büschel sind wieder von Noch (Reste vom Big Boy). Auch die sumpfige Kuhle wurde schon mal mit allerlei Vegetationsmaterial bestückt.
Dann konnte mit eingefärbtem Gießharz der „Tümpel“ massiv ausgegossen werden. Problematisch dabei war, dass die künstliche Vegetation ziemlich saugfähig ist und das Harz teilweise über den „Wasserspiegel“ hinaus nach oben in die Beflockung gesogen wurde. Auch sinkt der Wasserspiegel beim Aushärten leicht ab und bildet so Wölbungen am Ufer. Wenn man allerdings zwei Schichten macht, werden diese Effekte eingedämmt und es entsteht ein glatter Wasserspiegel mit einigermaßen korrekten Rändern.
Kurz vor dem Aushärten kann man noch Beflockungsmaterial auf die klebrige Oberfläche träufeln. Interessanterweise sammelt sich das Material zu Inseln, was Algen bzw. Entengrütze recht gut ähnelt. Letztlich tut die Schwerkraft ihr übriges, um das Harz zu verteilen.
So entsteht dann nach und nach der Rest der Landschaft mit verschiedenen Farben und Stärken von Beflockungsmaterial, vornehmlich von Noch/Woodland. Es lohnt sich, eine gewissen Auswahl vorrätig zu haben, da man nicht weiß, welche Farben am besten passen werden. Ähnlich einem Malkasten braucht man einfach eine gewisse Vielfalt.
Wie schon erwähnt, habe ich auf Schnee/Eis zunächst verzichtet, auch fehlt evtl. noch ein wenig Vegetation. Letzteres wird sicher geändert, ersteres sehr wahrscheinlich aber in einem zweiten Diorama realisiert.