Heute beginne ich mit einer Premiere für mich, es ist mein erstes (fast) komplettes 3D gedrucktes Modell.
Bisher konnte ich schon einige 3D Teile von freundlichen Modellbaukollegen verbauen.
Nun konnte ich einen Teilesatz eines Kaelble K 631 ZR 60 im Maßstab 1:24 von einem Modellbaukollegen erwerben, es sind bis auf die Räder fast alle Teile vorhanden, dann werden noch ein paar Kleinteile und geätzte Gitter benötigt, die sind aber auf dem Zubehörmarkt einfach zu beschaffen.
Zum Vorbild:
Die Firma Kaelble aus dem schwäbischen Backnang baute schon seit den 1930er Jahren Zugmaschinen für die Reichsbahn und später die Bundesbahn.
Es wurden damit hauptsächlich Straßenroller nach dem Culemeyer-Prinzip gezogen mit dem Eisenbahnwaggons zu Firmen gebracht und geholt wurden die keinen Schienenanschluss hatten.
Von der Kaelble K 631 ZR 60 wurden 1960 8 Stück für die Deutsche Bundesbahn gebaut.
Die K 631 ZR 60 besaß einen Kaelble Sechszylinder-Motor GN 130s mit 150PS, ein Sechsgang-Getriebe und unter der Ballastpritsche eine Seilwinde mit 8t Zugkraft und 50m Seillänge, mit der wurde der Waggon auf den Straßenroller gezogen.
Es wurde nur die Hinterachse angetrieben, es gab aber als KV 631 ZR 60 auch zwei Exemplare mit angetriebener Vorderachse.
Einen interessanten Überblick über dieses Thema gibt es u.a. im Jahrbuch Lastwagen 2022 von Bernd Regenberg / Podszun Verlag und auch in „Straßenroller der Deutschen Bundesbahn - Band 1 und 2“ von Volkhard Stern im VGB Verlag.
Hier ein Kaelble Werksfoto einer K 631 ZR 60 im Auslieferungszustand
Zum Modell: Das Modell wurde in 1:24 konstruiert und mit einem Resin-Drucker gedruckt, dafür sind die vielen Stützstreben notwendig
Der Rahmen ist aus technischen Gründen zweigeteilt, hier das Vorderteil mit Achse und Motor
Dann die Inneneinrichtung mit Boden, Armaturenbrett und Sitzbank
Und noch eine Tüte mit Kleinteilen wie Lenkrad, Tank und Luftkessel
Los geht es mit dem bauen, als erstes müssen natürlich die vielen Stützstreben mit einem feinen Seitenschneider entfernt werden, teilweise ist das ganz schön knifflig um nicht die falschen Teile abzuknipsen.
Das Material ist relativ spröde und mir sind ein paar kleine Teile abgebrochen, das lässt sich aber einfach wieder mit Sekundenkleber ankleben.
Zuerst das Fahrgestell:
Dann das Haubenfahrerhaus und die Ballastpritsche:
Der Teilesatz ist wie gesagt fast komplett, trotzdem bleibt für den Scratchbauer noch genug Raum für das bauen von weiteren Details...
Ich finde es ehrlich gesagt etwas schade, daß die Vorderachse in einem Stück direkt mit dem Chassis gedruckt wurde. So muß man wieder Teile schneiden, um eine lenkbare Vorderachse zu bekommen. Das etwas grob detaillierte Chassis kann man verschmerzen, weil später nicht mehr sichtbar. Die Stützstreben im Fahrerhaus zu entfernen und verschleifen wird sicher noch eine Herausforderung. Die Anzahl der Bauteile ist recht überschaubar.
Dann mal gutes Gelingen
Gruß Oliver
Gute Vorsätze für dieses Jahr hab ich keine. Die vom letzten Jahr sind noch unangetastet
Jetzt habe ich mir gedacht du hast den Selber gedruckt! Sieht nicht schlecht aus macht aber wohl noch viel Arbeit bis er deinem Standart entspricht. Den Roller hast du auch schon in der Planung? den Eisenbahn Wagen hätte ja Karsten schon im Angebot.
der Kaelble sieht sehr gut aus! Vor allem die Karrosserie überzeugt Was mich persönlich stören würde, ist das (Verzeihung!) "New Concept"- Prinzip; also alles in einem Guß. Alle Teile einzeln zu drucken, ist sicherlich sehr viel aufwendiger, aber hätte auch seine Vorteile: Es wären später auch mal einzele Elemente wie der Motor verfügbar, man könnte die Einzelteile detailierter darstellen und auch vom Lackieren her wäre es (in meinen Augen) einfacher. Gut, von den meisten Teile sieht man am fertigen Modell nicht mehr viel. Zudem ist das Konstruieren der Teile am Computer wohl sehr viel schwieriger, als die Teile aus Ps zu schnitzen - was man so hört. Kann ich nix zu sagen, weil ich davon absolut keine Ahnung habe. Daher ebenfalls Hut ab vor demjenigen, der das hinbekommen hat
Dass viele Teile an einem Stück gedruckt sind und teilweise etwas vereinfacht hat hauptsächlich Kostengründe, natürlich könnte man da noch viel mehr machen, aber als geübter Scratch-Bauer ist das kein Problem.
Der Motor wurde mit vier Sägeschnitte "ausgebaut" und wird weiter detailliert, dazu bald mehr...
Wenn Revell oder Italeri den Kaelble rausgebracht hätte, wäre die Detaillierung vielleicht anders... machen sie aber nicht und so müsst ihr auf den neuen Skania warten
danke fürs Zeigen des gedruckten 3D Modells. Das Vorbild ist ja fast schon so etwas wie ein Klassiker.
Die Form und Proportionen scheinen recht gelungen zu sein. Das ist das erste Modell, bei dem ich ein gedrucktes Fahrgestell sehe. Ich habe mir die Bilder mal in Ruhe angesehen. Was mir dazu in den Sinn gekommen ist:
- Kabine und Aufbau -> dafür scheint der 3D Druck sehr gur geeignet zu sein - Fahrgestell -> geht wohl auch in 3D. Aber ob der Rahmen gedruckt sein muss, hängt vom 3D Aufwand und den Ansprüchen ab - Wieviel Arbeit steckt drin, um die ganzen Abgüsse zu enfernen? - Wie viel Arbeit ist noch notwendig, um eine glatte Oberfläche zu erzeugen?
Auf jeden Fall kann man nicht nur an diesem Beispiel sehen, wie neue Technologien zu Modellen führen, die vor ein paar Jahren nicht vorstellbar waren.
Günter, der Aufwand die Stützstreben abzuknipsen hält sich in Grenzen, mit einem kleinen Seitenschneider geht das ganz gut, man muss nur aufpassen nichts falsches zu erwischen
Die Oberfläche ist an den Fahrgestell-Teilen so glatt, dass nur wenig geschliffen werden muss, an den Rundungen des Fahrerhauses sind ein paar Stellen die leicht überschliffen werden müssen, aber nichts was problematisch wäre
Das zweiteilige Fahrgestell habe ich nach dem versäubern zusammengeklebt, passt einwandfrei, der Motor wurde zum besseren detaillieren dann ausgesägt
Weitere Teile wie den Kraftstofftank und den Luftkessel an ihren Platz geklebt
Wie schon gesagt bleibt noch Raum zum Detaillieren, aus meinen Gießformen stammt z.B. die Anhängerkupplung (beweglich um einen Culemeyer anhängen zu können)
Dann noch die Federn mit Federbügel und Schraubenköpfe aus dem KAWIT-Sortiment versehen.
Die Seilwinde erhielt ebenfalls weitere Details, die mechanisch gesteuerte Seilführung sorgt dafür, dass das 50m lange Seil gleichmäßig auf der Trommel aufgewickelt wird.
Weil in dem Satz keine Räder enthalten sind, habe ich mal in der Bastelkiste gewühlt und die Reifen die Thomas mal für den FAUN Gigant in Gummi gegossen hatte gefunden.
Da die im Durchmesser aber ca. 2 mm zu groß waren, wurde das Messer angesetzt und eine Scheibe herausgeschnitten und wieder zusammengeklebt
Da ich beim FAUN damals noch keine Möglichkeit hatte eine Reifenbeschriftung herzustellen, hatte ich damals verzichtet. Nun hat Oliver ein Verfahren entwickelt diese als 3D-Druck Decals (!!) drucken zu lassen.
Freundlicherweise hat er mir einen Bogen zugeschickt, ich habe mich für FULDA entschieden
Also auf den Gummireifen aufgeklebt... war zwar knifflig, aber hat geklappt
Da ich 7 Stück brauche, ab damit ins Silikon
Die Sprengring-Felgen sind geänderte Abgüsse von Ralf Ulrichs Urmodellen, die Hinterachs-Radnabe stammt von Silvios Actros Vorderachs-Nabe, sie wurde aufgebohrt und mit einem Stück Evergreen ergänzt
Da die Spurweite an der Hinterachse noch zu schmal war, mussten noch zwei Distanzscheiben dazwischen geklebt werden
Hier noch die Vorderachs-Felgen, sie konnten unverändert übernommen werden
danke für die Beantwortung meiner Fragen. Da hast Du ja zudem tief in Deine Schatzkiste gegriffen . Die Operation am Reifen sieht gewagt aus. Ich hätte da vermutet, daß nach der OP eher ein Ei herauskommt . Sieht aber so gut aus.
Was mir auffällt, ist der Verlauf der Kardanwelle. Ist das in der MItte ein Verteilergetriebe? Sieht so aus, als ob eine Welle für die Seilwinde ist und die andere für den Antrieb.
Deine ergänzten Details am Chassis machen sich gut. Ich bin schon mal gespannt, wie Du das Thema Windschutzscheibe lösen wirst.
was Du da wieder hinlegst, ist schon sehenswert. Das Modell interessiert mich persönlich auch, deshalb interessieren mich Deine Erfahrungen im Umgang mit einem Komplett-Kit aus dem Drucker. Die Problematik mit dem spröden Resin ist leider ein Grundthema des Druckens. Mir gefällt auf jeden Fall die Leistung des Konstrukteurs. Was ich jetzt anhand Deiner Fotos sagen kann, wirken die Proportionen gut getroffen. Das ist ganz großes Kino auch was den Jungen am CAD angeht! Das die Räder fehlen ist mir bei Deiner Vorstellung gar nicht aufgefallen. Wie Günter schon sagte, hätte ich auch erwartet, dass das Rad hinterher ein Ei wird. Du hast das ja schon mal gemacht und weißt halt worauf es ankommt. Olivers Reifendecals machen sich super. Hattest Du auch seine Probleme, dass die Decals hinterher in der Form waren? Zur Reifenbreite stimme ich Thomas zu: sind die nicht zu breit? Die auf dem Originalfoto wirken schmaler. Deine Ergänzungen des Modelles werden daraus wieder ein Schätzchen machen...
Zu der Frage von Günter, in der Mitte sitzt tatsächlich der Nebenantrieb für die zuschaltbare Seilwinde die über die kleine Gelenkwelle angetrieben wird.
Dann zu den Reifen, die sehen auf den ersten Blick tatsächlich recht groß aus (auf dem FAUN Gigant sehen die viel zu klein aus!) ich kann euch beruhigen, die Maße passen ganz gut.
Ein 12.00 – 20 hat einen Durchmesser von 1145mm also in 1:24 47,7mm und eine Breite von 325mm also in 1:24 13,54mm, da fehlt sogar ein knapper Millimeter...
Zu Karstens Frage, ja die Beschriftungs-Decals sind beim entformen in der Silikonform hängen geblieben, macht aber nichts, das Urmodell brauche ich ja nur einmal.
Weiter geht es mit dem 6-Zylinder Kaelble Dieselmotor, wie schon gesagt habe ich den aus dem Fahrgestell gesägt um ihn besser detaillieren zu können.
Ich habe trotz intensiver Suche keine Bilder vom Motorraum eines K 631 ZR 60 gefunden, daher habe ich mich an verschiedenen anderen Kaelble Typen orientiert, der Motor steht also unter dem Motto „so könnte er ausgesehen haben“.
Aus meinen Gießformen stammen die Ventildeckel, Einspritzpumpe, Kraftstofffilter und die neu angefertigten Luftfilter.
Der Riementrieb entstand scratch aus Sheet und Evergreen, der Lüfter ist aus der Bastelkiste
Der Kühler erhielt noch ein geätztes Gitter, dann mal lose zusammengesetzt, verklebt wird nach dem Lackieren
da ist ein Kaelble Sechszylinder-Motor GN 130s mit 150PS eingebaut, wie du richtig schreibst sieht man kaum noch was davon, ob man die Kabine abnehmbar machen kann, muss ich probieren...
das die Reifen doch maßlich so gut passen, hätte ich jetzt nicht erwartet. Mach am Motor nur so weiter! Auch wenn man hinterher nicht viel sieht, DU weiß dass er da ist! Schließlich gibt es eine Serie von Haubern, bei denen die Motoren fehlen... Ich gehe jetzt mal in den Keller und schaue, ob meine Konstruktion von neulich sich wie geplant umsetzen läßt...
nach dem mich ein „nicht Modellbauprojekt“ auf Trab hält, heute endlich mal wieder ein kleines Update.
Das Fahrerhaus wurde mit ein paar weiteren Details versehen, die seitlichen Öffnungen der Motorhaube erhielten fotogeätztes Messinggitter, auf dem Dach wurde ein Sockel für eine RKL aufgeklebt
Auch die Pritsche wurde weiter bearbeitet, eine Kiste wurde aus Sheet zugeschnitten und aufgesetzt, weil die Unterseite durch die vielen Stützstreben sehr uneben war und ich keine Lust hatte das alles zu verschleifen, habe ich ein 0,5mm Sheet zugeschnitten und darunter geklebt
Die Hinterachs-Kotflügel wurden aus Sheet gebogen und an die vorhandenen Teile angeklebt und verspachtelt.
Demnächst werden alle Teile gereinigt und grundiert um zu sehen wo noch Nacharbeit nötig ist...
Die ersten Teile sind beim Lackierer, nun hatte ich aber beim stöbern im Netz und in Büchern verschiedene Bilder gefunden bei denen die Bundesbahn-Kaelble auf der Ballastpritsche ein Planenverdeck hatten.
Die wurden wohl irgendwann nachgerüstet, so blieb das Material auf der Pritsche im Trockenen.
Das Planengestell habe ich aus 2mm Evergreen Rundmaterial gebogen und verklebt
Nun wurde das Planengestell mit zugeschnittenem Autopoliertuch beklebt, es hat etwa die Struktur wie die LKW-Planen früher waren
Am Heck habe ich die Plane aufgerollt dargestellt
Die Ösen zur Befestigung der Plane an den Bordwänden habe ich auch schon hergestellt, die werden aber erst nach dem Lackieren angeklebt.
Die Poliertücher sind aus Polypropylen und Zellstofffasern, gibt es auf Rollen im Baumarkt, als Jahreswagen-Fahrer brauche ich die ständig
Aufgeklebt habe ich die auf das Planengestell mit UHU Flüssigkleber und mit Wäscheklammern bis zum trocknen fixiert.
Die Teile wurden wie schon gesagt wie üblich in Seifenwasser entfettet, grundiert und mit Revell Seidenmatt Schwarz und Schwarzgrau lackiert.
Die Plane erhielt eine Lackierung in verschiedenen Grautönen.
Auf verschiedenen Vorbildfotos hatten die Zugmaschinen rot/weiße Warnstreifen an der Stoßstange und den hinteren Kotflügeln, das bringt ein bisschen Farbe ins Grau, also abgeklebt und die Flächen lackiert.
Mart, ja die Bundesbahn LKW´s waren bis Ende der 60er Jahre in RAL 7021 Schwarzgrau lackiert, ab dann in RAL 7032 Kieselgrau. Die Bundespost hatte RAL 7010 Zeltgrau.
Während am Fahrerhaus und der Pritsche der Klarlack trocknet habe ich mit dem Fahrgestell weitergemacht.
Der hellgrau lackierte Motor wurde eingebaut und die Anbauteile farblich abgesetzt.
Die Seilwinde wurde mit 0,72mm Edelstahl-Seil von STEBA komplettiert, es erhielt noch ein Washing mit Rostbraun, ebenso die Auspuffanlage.
Günter, die Verglasung werde ich aus 0,5mm VIVAK anfertigen, das lässt sich problemlos biegen ohne weiß zu werden, gibt es z.B. beim Architekturbedarf.
Zuerst kommt der Innenausbau an die Reihe, da die Sitze beim Vorbild mit weinrotem Leder bezogen waren, kam hier das „Storck Riesen“-Leder zum Einsatz.
Also zuerst Tüte leerfuttern und die Einwickelpapiere zur Seite legen
Dann mit Bastelkleber die zurechtgeschnittenen Papierstücke auf die vorhandene Sitzbank kleben, das ganze natürlich etwas faltig und wellig
Nach dem Trocknen wurde die Sitzbank mit Revell 331 weinrot lackiert
Das Armaturenbrett (es war noch wirklich ein Brett!!) wurde in Revell 382 lackiert und anschließend mit dunklerem Braun eine leichte Holzmaserung aufgetragen
Auf den Boden wurden noch die Scratch gebauten Schalthebel und Feststellbremsen-Hebel geklebt
Kleines Detail, auf dem Armaturenbrett liegt der Lieferschein für das spätere Ladegut
Die beiden Türverkleidungen wurden aus Sheet zugeschnitten, wie das Armaturenbrett lackiert und mit den Griffen und Fensterkurbeln vervollständigt