ich möchte euch ein Projekt vorstellen an dem ich die letzten beiden Modellbausaisonen gearbeitet habe. D.h. das hier wird ein Baurückblick und nicht ein Baubericht in echtzeit. Das Modell steht mittlerweile Lackierfertig im Hobbyraum. Ich möchte aber trotzdem die Entstehungsgeschichte zu diesem Modell, in vielleicht etwas verkürzter Form, hier vorstellen.
Gebaut wurde, wie bei mir üblich, ohne große Technische Hilfsmittel mit Scalpell, Lineal und Kleber. Das Material ist auch wie immer. 1 mm Polystyrolplatten und Profile, die je nach Anforderung in Schichtbauweise auf die entsprechende Wandstärke gebracht wurden.
Zum Original: Die D 11 T CD ist der derzeit größte Dozer im Programm von CAT. Das Fahrzeug ist 10,7 m lang. 3,8 m breit, 4,7 m hoch und wiegt in der Standartausführung 112 to. Dazu gibt es eine Unzahl von Detailausrüstungen. Bei meiner Bilderrecherche habe ich keine zwei Maschinen gefunden die komplett gleich ausgeführt sind.
Begonnen habe ich mit dem Rahmen. Hier habe ich zuerst die beiden Seitenteile angefertigt.
Diese mit ensprechenden Querverstrebungen verbunden...
...und das Gehäuse für den Antrieb hinzugefügt.
Als nächstes habe ich die Aufhängung für die Pendelachse gemacht...
...und eingebaut.
Nachdem der Grundrahmen steht hab ich mit dem Laufwerk begonnen. Hier stelle ich den Anspruch das alle Komponenten so wie beim Original funktionieren sollen.
Als erstes benötigte ich die Lauf und Antriebsräder.
Step 1: Die verschieden großen Kreise Ausschneiden und übereinander Kleben.
Step 2: Auf der Unimat in Form bringen.
Dann noch die Antriebsräder und Aussenplaneten dazu.
Detailiert wurde dann zu einem späteren Zeitpunkt. Als nächstes ging es an die Gehäuse der Laufwerke.
Diese Teile brauchte ich acht mal.
Dann noch die Teile für die Innenseite...
...und das ganze zusammengesetzt.
Danach die Baugruppen miteinander Verbunden...
und das Gehäuse für den Kettenspanner angebracht.
Das ganze mal Probehalber zusammengestellt.
Ich hoffe das, obwohl es sich nur um einen Rückblick handelt, der Bericht trotzdem Interesannt für euch ist. Der Vorteil ist hier ja das bis zum nächsten Update nicht alzuviel Zeit vergehen wird.
Auweia, das wird mal wieder Groß. Mich würde interessieren, warum Du grundsätzlich nur 1mm Platten verwendest, speziell wenn Du bis zu 10mm Dicke brauchst. Bis 5mm ist doch handelsüblich kein Problem. Auch wenn Du es nur als Rückblick schreibst, bleibe bitte bei der Detaillierung. Ich bin schon auf Deine Kettengliederfertigung gespannt. Ich muss ja noch über 30 entgraten...
@ Martin: Multiplex wäre sicher gegangen. Da ich aber ein Gewohnheitstier bin ändere ich nur was wenn es wirklich sein muss.
@ Oliver: Detailpläne habe ich nicht. Da CAT aber eine der führenden Miningmaschinenbauer ist, ist auch die Menge der Infos im Netz entsprechend groß.
@ Karsten: Die 1mm Platten verwende ich aus zwei Gründen. Der erste ist das ich sie Kostenlos von einem Bekannten bekomme. Es handelt sich dabei um Fehldrucke die eigentlich entsorgt werden. Der zweite ist das sie mit dem Scalpell einfach zu schneiden sind. Bei z.B. 5mm wäre das ungleich schwieriger. Bei den Kettengliedern bin ich diesmal einen neuen, einfacheren, Weg gegangen. Dazu aber später mehr.
Weiter geht es mit dem Laufwerk.
der nächste Schritt war der Vorderteil des Laufwerkes.
Danach der Verschubkolben für den Kettenspanner.
Und die Übersicht.
Als nächstes wurden die Aufhängungen für die Räder und Rollen gemacht.
Dann die Tragrollen
Das ganze zusammengebaut um zu sehen ob die Bewegungen entsprechen Funktionieren.
Dann die Feder damit der Kettenspanner auch entsprechend funktioniert.
Soviel für Heute. Weiter geht es dann mit den Antriebsrädern.
Da die Frage nach den Unterlagen nach denen ich mich richte des öfteren Auftaucht möchte ich das etwas genauer erläutern. Man braucht dazu weniger als man Denken würde. Das für mich wichtigste Element ist ein Datenblatt der Maschine.
Das findet man ganz einfach im Netz. Hier sind alle wichtigen Grundabmessungen enthalten. Aus diesen Maßen lassen sich alle anderen Maße errechnen. Der Rest ist Recherche im Netz. Man findet zu fast allem Bilder oder Explosionszeichnungen aus Ersatzteilkatalogen. Wenn man dann weis wie die Teile konkret aussehen und dazu die Grundmaße kennt ergibt sich fast alles von allein.
Der nächste Bauschritt waren die Achsen, die Antriebsräder und Außenplaneten.
Als erstes die Achsen...
...die Antriebsräder...
und die Außenplaneten.
Das ganze zusammengestellt.
Die Übergangsstücke vom Rahmen auf das Laufwerk...
...und das ganze zusammengestellt.
Als nächsten Schritt habe ich die Pendelaufhängung gemacht...
...die Aufnahmen an den Laufwerken angebracht...
...und Montiert.
Jetzt war es an der Zeit die Funktion zu Testen...
Wie Streichholz Modell bau nur viel viel besser, was du da alles aus den 1 mm Platten fertigst Gewaltig. Hast du keine Probleme dass sich nicht alle Platten überall mit einander verbinden?
Das sind doch schon einige Schichten die du da verklebt hast, und es scheint zu funktionieren.
Dass du das ganze nur mit einem Typen Blatt fertigst ist noch eingrösseres Kunstwerk für mich, aller größte Hochachtung zu dem Modell von mir.
@ Rolf: Stimmt, ist nur eine Passprobe. Die fertigen Ketten laufen dann richtig.
@ Thomas: Nein, mir ist noch nichts untergekommen wo sich was gelöst hätte. Ich verklebe die Platten mit ganz normalem Kleber von Revell. Nur das Datenblatt ist schon etwas zu wenig. Aber darauf stehen alle wichtigen Grundmaße. Es stecken dann schon noch einige Stunden Fotorecherche usw. dahinter um herauszufinden was, wie gemacht werden muss.
Weiter geht`s...
Als nächstes habe ich die Plattform für die Aufbauten gemacht.
Begonnen wurde mit der anbindung an den Rahmen.
Als nächsten waren die unteren Teile des Überrollbügels an der Reihe...
...dann die Seitenteile.
Danach die Plattform selber.
Als nächstes die Aufbauten.
Der Tank, hier habe ich mich natürlich für den größten Entschieden den ich finden konnte.
Der Hydrauliktank...
...und die beiden Teile für Elektik und Elektronik.
Dann noch den Überrollbügel. Dieser musste aus Rücksicht auf die späteren Bauschritte abnehmbar gemacht werden.
Danach konnte der Kühlergrill in Angriff genommen werden.
Probehalber eingebaut.
Als nächstes wurden die Rahmenverkleidungen gemacht.
Da durfte ich auch wieder mal ein paar Löcher bohren.
Das ganze dann am Rahmen angebracht...
...und die Haube drauf.
Als nächstes kam der Motor an die Reihe. Da davon am ende aber nur mehr sehr wenig zu sehen sein wird habe ich nach einer möglichkeit gesucht den Motor auf einfachste Weise herzustellen. Fündig wurde ich in diversen alten, nicht mehr vollständigen, Bausätzen, in der Krabbelkiste usw.
Natürlich habe ich hier kein reines Fantasieprodukt gemacht, sondern Versucht dem Originalmotor weitesgehed zu entsprechen.
Hier mit Motorhaube. Auf diesem Bild kann man auch gut sehen wieviel vom Motor am ende noch sichtbar sein wird.
einfach nur genial! Es ist wirklich beachtlich, wie Du die ganzen Teile angefertigt hast. Da kann ich mir noch viel an Ideen und Anregungen holen.Ich freue mich schon darauf, das Modell mal auf einer Ausstellung zu sehen. Wie wäre es mit Ried 2020 / 2021?
Sagenhaft!!! Was für Gitter hast Du für die Motorverkleidung genommen? Das sieht nicht aus wie Fliegendraht oder Metall. Und wie bist Du beim Bau des Kühlergitters vorgegangen? Von innen (Mitte) nach außen hin oder umgekehrt? Ich habe nämlich noch ein paar Custom- Grills zu machen und rätsel herum, wie ich das am besten deichseln kann. Man muß ja auch die entsprechenden Abstände genau einhalten.
die Gitter sind Fotoätzteile die ich auf der Messe in Ried gekauft habe.
Beim Bau des Kühlergrill hab ich mir ehrlich gesagt nicht sehr viele Gedanken gemacht. Die Abmessungen waren durch den äußeren Rahmen ja vorgegeben. Ich hab dann einfach 0,5 mm Profile auf länge gebracht, ein 1 mm Profilstück als Distanzhalter genommen und von oben begonnen zu kleben. Nach unten hin geht sich das, solange man ganze Milimetereinheiten hat, dann eigentlich immer aus. Das ist zwar eine sehr Zeitaufwändige Arbeit, lohnt sich aber am Ende.
Ja, das mit dem rechnerischen Aufgehen ist das Problem. Wenns geht (wie bei Dir) ist das prima. Bei meinen Kühlergrills geht nicht. Da muß ich den Abstandhalter aus dünner geschliffenem Sheet machen.
wie immer sehr überzeugend und spitzenmäßig umgesetzt dein Bau vom einfachen Datenblatt und Vorbildfotos zum Modell Da schaut man gern zu und kann noch viel lernen.
die nächsten Schritte waren weitere Detailierungen am Rahmen.
Als erstes die Aufnahmen für den Reißzahn.
So sieht das ganze aus...
... dann wurden diese Teile angefertigt...
...und eingebaut.
Weiter ging es mit den vorderen Schutzblechen für die Ölwanne usw.
Der nächste Schritt waren die Schildträger und die dazugehörigen Hydraulickzylinder.
Nun wurde es Zeit das Planierschild anzugehen. Auch hier habe ich, wie soll es anders sein, wieder das größte das ich auf den Vorbildfotos finden konnte genommen. Bei dieser Variante handelt es sich um ein Schild das zur Verbringung von Abraum auf den Halden verwendet wird. Das Fassungsvermögen des Originals beträgt 43m³
So soll das mal Aussehen.
[Quelle: Google Bildersuche]
Als erstes mussten die Teile für das Grundgerüst gemacht werden...
...die dann zur Grundform mit den Aufnahmen für die Zylinder zusammengebaut wurden.
Danach konnte das ganze Verkleidet...
...und die Passprobe gemacht werden.
Passt soweit. Das zweite Schild habe ich, neben einigen anderen Teilen auch, doppelt gebaut. Diese gehören zu einem weiteren Projekt. Dazu aber an anderer Stelle mehr.
Das wars für heute. Weiter geht es dann mit der Detailierung am Schild und dem Reißzahn.
Gigantisch! Es ist der Wahnsinn, was du dir mit diesem Dozer wieder auf den Tisch gewuchtet hast! Die Fahrwerks-Studie konnte ich in Ried ja schon begutachten und war dort schon schwer beeindruckt von der Funktionalität des ganzen Apparats!
Was mich bei deinen Projekten auch immer besonders fasziniert, ist diese Schichtbauweise! Allein die Hauptrahmen bestehen aus ich glaub je 8 gleichen Teilen, die dann alle zu einem Teil zusammen gefügt und final bearbeitet werden müssen... Und genau das hast du alsolut drauf! Meinen absoluten Respekt dafür!
Man muss wirklich geduldig sein, um die Laufräder und body auf diese Weise zu konstruieren. Der Motor und Kühlergrill sehen so perfekt aus, als wäre er sofort fertig Teile. wunderbare Arbeit!
@ Silvio: Die Schichtbauweise ermöglicht mir mit den Werkzeugen die ich derzeit zur Verfügung habe alle Materialstärken darzustellen. Es ist manchmal viel Arbeit bis alles zugeschnitten und passend gemacht ist, geht aber derzeit einfach nicht anders.
@ Hermann: vielen Dank.
Weiter geht es mit dem Planierschild. Hier habe ich mich, wie in #19 schon gezeigt, für das größte entschieden das ich auf den Vorbildfotos finden konnte.
Als erstes habe ich aber die Schildträger fertig Detailliert.
Als nächstes habe ich die "Verschleißplatten"...
...und die dazugehörigen Seitenteile angebracht.
Danach kamen die Unterschraubmesser an die Reihe.
ich hatte irgendwann auf einer Radladerschaufel bei uns im Betrieb entdeckt das seitlich das CAT Logo aufgeschweißt ist. Dieses ist am Vorbild zwar nicht vorhanden, ich musste es aber trotzdem haben. Das hieß Buchstaben ausschneiden...
...auf eine Trägerplatte kleben...
...und Montieren.
Als nächstes kam das Überwurfgitter an die Reihe.
Auf der Rückseite mit den entsprechenden Verstärkungen versehen.
Dann mussten noch die Hydraulikleitungen mit den dazugehörigen Schutzblechen gemacht werden.
Zum Abschluss noch ein paar Ansichten vom fertigen Schild.
Das war`s auch schon wieder. Weiter geht es dann mit dem Reißzahn.
ich weiß gar nicht was ich sagen soll, es ist einfach unglaublich was du hier auf die Ketten stellst. Und des alles nur aus Plattenmaterial. So viele Details, riesen Respekt vor deiner Arbeit! Habe ich richtig nachgerechnet, dass das Modell fast 45 cm lang wird? Wie lange hast du für die bisher gezeigten Schritte benötigt?