Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie ich das hier anfangen soll. Ein Baubericht,ja. Aber anders. Hier über verschiedene Basteltechniken referieren hieße Eulen nach Athen tragen. Also erzähle ich mal auf andere Weise wie ich zu dem Koloss kam....... Wir schreiben das Jahr 1993. Da kaufte ich mir ein Heft der Lastauto und Omnibus. Darin war EIN Foto von einem Lkw Riesen in einem Bericht über Schwerlastzugmaschinen. Faun....aha,die bauen auch zivile Lkw? Stark. Das Bild dieses Riesen liess mich nicht mehr los. Aber wie an Infos kommen? Es gab kein Internet,keinen Computer und keine Smartphones. Telefone gehörten der Post und hatten eine Wählscheibe. Es gab eine Telefonauskunft von der Post. „Hallo,ich brauche die Nummer von Faun“ -Von wem?- „Faun,Lkw“ -Kenne ich nicht-.......Es dauerte bis ich die Nummer hatte. Anschliessend bei Faun angerufen und nach Unterlagen gefragt. In der Regel wurde man da in der Telefonzentrale schon abgewürgt. Man war ja kein zahlender Kunde sondern,was? Modellbauer? Tüüt tüüt tüüt...... Hilfreich war wenn man für eine Zeitschrift schrieb und dann weiter durchgestellt wurde. Wenn dann noch ein wohlgesonnener Zeitgenosse am anderen Ende der Leitung saß,hatte man Glück. Ich bekam zwei Sachen: Einen Streit mit meiner damaligen Frau. Ferngespräche waren teuer und wurden noch nach Minuten abgerechnet. Wofür hast die WIE LANGE telefoniert? Einen dicken Brief von Faun mit einer Zeichnung (1:20) von einer Koloss Wüstenzugmaschine,einen Koloss Prospekt und ein technisches Datenblatt. ICH war der König der Welt,nicht dieser Titanic Bubi. Danach dauerte es noch ein paar Jahre bis ich alle Infos und vor allen Dingen Teile zusammen hatte.Trotz allem wurde der Bau nur nach ein paar Fotos gemacht. Der Bau ging relativ zügig. Ich musste lernen Silikonformen anzufertigen und Resin zu giessen. Ausserdem immer wieder zwischendurch Zeichnungen anfertigen,damit alles passte. Heraus kam das:
22 Jahre später sieht das so aus:
Und hier beginnt der eigentlich Baubericht.Ein Wiederaufbaubericht. Und wenn man ehrlich ist,das oben gelesene klingt nicht nur wie aus einer anderen Zeit. Es war es auch. Dabei ist es noch gar nicht so lange her......
Sooo schlimm sieht die Baustelle doch gar nicht aus. Zumindest sind wohl noch alle Teile vorhanden. Der Kleber dürfte in der Zwischenzeit ja auch so marode sein, daß man die einzelnen Teile wieder gut trennen kann. Nach lockeren 200 Stunden hat sich das doch erledigt Du weißt doch: "Ein bischen Blech, ein bischen Lack - fertig ist der Hanomag!"
Ja, die Info- Beschaffung war früher etwas mühseliger! Aber meist hat man was Ordentliches in die Hand bekommen! Heute heißt es: "Schauen Sie bitte auf unsere Website." Und dort findet man dann nur dämliche Werbung, schlechte, nicht brauchbare Bilder und meist null Info! Auch nicht besser. Aufrißzeichnungen ect. bekommt man heute gar keine mehr, außer, man sitzt an der Quelle oder hat weitreichende Beziehungen. Seit die Chinesen alles kopieren, was machbar ist, rücken die Firmen ja nichts mehr heraus! Ok, kann man ja auch irgendwie verstehen. Da habe ich es mit meinen Ami- Modellen schon einfacher. Die Firmen dort sind in der Regel sehr auskunftfreundlich und Zeichnungen gibts auf den Homepages auch oft.
Jaa Martin, hast schon recht. Allerdings war es "zu der Zeit" auch nicht einfacher herauszufinden das der Peterbilt 353 von Revell eine Mogelpackung war. Oder dieser unsägliche Möchtegern Marmon......oder Infos über Oilfield Trucks...... Gruss, Daniel
Für mich wars einfach, jedenfalls bezüglich der Ami- Laster. Ich habe viel Verwandtschaft in den Staaten und einen truckernden Vetter dort Aber ansonsten hast Du Recht: Der "Petermon" (oder "Marmobilt") usw. war die reinste Verarsche! Für den durchschnittlichen europäischen Modellbauer war es nicht einfach, da was Gescheites heraus zu finden! Aber "zu der Zeit" habe ich noch keine LKWs gebaut, sondern mehr RC- Sachen und englische Motorräder zw. 1920 und 1975. Das Alles aber wurde mal verkauft, weil einfach der Platz nicht reichte.
Stark, was du damals gebaut hast, mit den relativ wenigen Mitteln ist der Faun doch gut gelungen Der Zustand heute ist natürlich traurig, aber mit überschaubarem Aufwand sollte es möglich sein, ihn wieder auf die Räder zu stellen. Schade, dass sich die Revell - Reifen mit den Jahren platt stehen, das ist bei meinem Feuerwehr - Simba genau so, da wäre vielleicht ein Abguss in Resin haltbarer.