Da man mit der Zeit seine Ansprüche an die Originalität nach oben schraubt, kommt irgendwann der Punkt, an dem einem die Bausatzteile nicht mehr genügen, da sie meistens nur ein Mittelding von mehrern Arten darstellen. Für meine Planenfahrzeuge mußte also eine andere Lösung gefunden werden. Auf einem Speditionsgelände habe ich an einem WE mal einen kompletten Hängerzug vermessen. Somit standen schon mal die Maße für die Urmodelle fest. Als nächstes mußte ein passendes Material gefunden werden um den Faltenwurf möglichst realistisch darstellen zu können. Außerdem mußte es eine gewisse Festigkeit haben, um beim Abformen nicht die Form zu verlieren. Meine Wahl viel daher auf 0,15mm dickes Alublech. Dieses gibt es auf Rolle oder als Tafeln im Bastelbedarf.
Als Grundplatte dient eine 2mm starke Polystyrolplatte, welche auf Maß geschnitten wird. (Bei dieser Platte hab ich auch schon die Bracken mit angedeutet)
Danach wird grob das Alublech ausgeschnitten. Mit etwas Übermaß, da beim Falteneindrücken sich das Material noch kleiner zieht. Mit einem Edding werden noch die Konturen der Plane vorgezeichnet und dienen so als Hilfe beim Prägen (Hier schon zu sehen das fertige Teil):
Zum Prägen der Falten verwende ich einen angeschliffenen Gießastrest und ein Kurvenlineal. Auf einer weichen Unterlage wird dann die Falte ins Material gedrückt:
Die Ringe für die Zurrösen wurden mit einem dünnen Metallröhrchen eingeschlagen.
Auf der Vorderseite werden abschließend die Falten mit dem Gelenkknochen eines Fingers ausmodelliert.
Anschließend wird das Alublech mit Sekundenkleber auf der Plastikplatte verklebt. Überstehende Ränder werden abgeschnitten. Fertig ist ein Seitenteil.
Mit Vorder- und Heckteil wird ebenso verfahren. Für das Dach habe ich Teile aus diversen Bausätzen modifiziert.
Es hat nicht alles auf Anhieb so geklappt, wie ich es haben wollte. Es braucht ein bisschen Übung beim Prägen. ich habe unzälige Fotos gesichtet und die Planen und den Faltenwurf "studiert". Mittlerweile hab ich neue Teile gefertigt, die etwas filigraner sind. Auch habe ich die Bracken wieder weg gelassen um etwas flexibler in der Aufbauhöhe zu sein.
Gruß Oliver
Ich hab meine Symptome mal gegoogelt: entweder hab ich die Pest, Borkenkäfer oder Zylinderkopfdichtung
Mit Hilfe der Urmodelle werden dann Silikonformen erstellt und das ganze in Resin abgegossen, somit werden die Teile sehr stabil bei einer Wandstärke von etwa 3-4mm.
Weitere Detaillierung der Aufbauten:
Die Zurrösen werden aus Silberdraht gebogen. Kurze Silberdrahtabschnitte von ca.20mm Länge werden erst einmal mittig über den Fingernagel vorgeknickt. Anschließen über diese selbstgebaute Lehre zu einem U gebogen, fertig.
Diese U-Stücke werden in die aufgebohrte Plane gesteckt, Zurrleine (hier ein 0,4mm Perlonfaden) eingefädelt und die Ösen anschließend fest eindrücken.
Das gleiche Verfahren wird auch bei den senkrecht verlaufenden Haltebändern angewandt, nur mit etwas breiteren U-Ösen.
Gruß Oliver
Ich hab meine Symptome mal gegoogelt: entweder hab ich die Pest, Borkenkäfer oder Zylinderkopfdichtung